Sie beschließen, sich von Ihrem Ehepartner zu trennen oder haben sich bereits von ihm getrennt. Sie beabsichtigen auszuziehen oder sogar die Scheidung einzureichen. Grundsätzlich setzt eine Scheidung voraus, dass die Eheleute mindestens ein Jahr voneinander getrennt leben.
In der Regel beginnt die Trennung, wenn ein Ehegatte aus der Ehewohnung auszieht und zwischen den Eheleuten keine häusliche und eheliche Lebensgemeinschaft mehr besteht. Weitere Voraussetzung ist, dass zumindest für einen Ehegatten eine Wiederherstellung der ehelichen Lebensgemeinschaft nicht mehr möglich ist und er sich unter keinen Umständen vorstellen kann, mit dem anderen Ehegatten verheiratet zu bleiben.
Versöhnungsversuche unterbrechen den Ablauf des Trennungsjahres grundsätzlich nicht, es sei denn sie dauern länger als drei Monate. Dann läuft das Trennungsjahr nach dem Scheitern des Versöhnungsversuches erneut.
Viele Ehegatten können sich den Auszug aus der Ehewohnung und den Bezug einer neuen eigenen Wohnung nicht leisten, möchten sich aber dennoch trennen. Grundsätzlich ist auch die Trennung „unter einem Dach“ möglich. Diese Trennung setzt aber voraus, dass die Ehegatten nicht mehr gemeinsam wirtschaften, getrennt schlafen, essen, einkaufen und eine getrennte Haushaltsführung organisieren. In diesen Fällen empfiehlt es sich, die Organisation der Trennung genau zu dokumentieren.
Die Trennung markiert nicht nur einen wichtigen, emotionalen Wendepunkt in einer Ehe, sondern hat auch weitreichende rechtliche Konsequenzen für die mit der Trennung und Scheidung verbundenen Rechtsfolgen.
Mit der Trennung stellt sich nicht nur die Frage, wovon der wirtschaftlich schwächere Ehegatte leben soll, also die Frage nach dem Unterhalt. Es stellt sich vielmehr auch die Frage, welches Vermögen die Ehegatten zum Trennungszeitpunkt haben, um Vorsorge zu treffen, damit nicht ein Ehegatte zwischen der Trennung und dem Antrag auf Scheidung Vermögen beiseite schafft, um den anderen Ehegatten zu benachteiligen.
Deshalb ist es wichtig, wenn Sie frühzeitig nach der Trennung, am besten noch bevor Sie die Trennung in die Tat umsetzen, einen Fachanwalt für Familienrecht aufsuchen, um sich umfassend über die rechtlichen Konsequenzen der Trennung beraten zu lassen.